Direkt zum Seiteninhalt

Ralf Kiekhöfer

Wer wir sind



Figurenspieler, Schauspieler und Musiker


Die drittmeistgestellte Frage im Leben eines Puppenspielers:

Wie wird man eigentlich Puppenspieler?

Ich wurde 1961 geboren und ging 1982 nach Abitur und Zivildienst in die große Stadt Berlin um Theaterwissenschaften an der FU zu studieren. Bald lernte ich Knut Teuschert vom Klecks-Theater in Neukölln kennen und verbrachte daraufhin mehr Zeit in seinem kleinen Theater als im Seminarraum. Thomas Wessing, der mit einer kleinen Tourneebühne die Inszenierungen von Knut Teuschert im (damaligen) "Westen" nachspielte, suchte einen Partner der mit ihm und dem Stück "Peter und der Wolf" über die Lande ziehen wollte.

Das wollte ich.

1982 gab es noch nicht so viele freie, professionelle Theater und so spielten wir innerhalb eines Jahres fast 200 (!) Mal Prokofjews musikalisches Märchen in Kindergärten, Schulen, Jugendheimen, Sandkästen, Straßenecken und Theatern. Ich wurde zunächst nur als Fahrer, Bühnenaufbauer und Techniker eingesetzt und mußte zur rechten Zeit die Musiken zu dem Puppentheater einspielen. Als Thomas sich während einer Tournee verletzte und nicht selbst spielen konnten, drehten wir den Spieß um und er drückte auf den Knopf des Kassettenspielers und ich "rührte" mit den (Stab-) Figuren.

1983 produzierte Thomas Wessing 2 Jugendtheaterstücke mit denen wir durch die Schulen zogen. Schon bald merkte ich aber, dass ich viel lieber weiter für Kinder spielen wollte.

So gründete ich 1984 das Theater Töfte.

Da ich schon eine ganze Reihe Kinderlieder geschrieben hatte, war mein erstes Programm "Der Große Liederzirkus" eine Mischung aus Clownerien, Liedern und vielen musikalischen Mitmachmöglichkeiten.
Ende 1984 baute ich mein erstes eigenes Figurentheaterstück "Till Eulenspiegel", ganz nach dem Vorbild von "Peter und der Wolf", fast die gleichen Figuren und den gleichen Bühnenaufbau auch die Spielweise unterschied sich kaum, aber irgendwie muß man ja anfangen.

Es gab noch ein paar kleine Intermezzi an den Universitäten des Ruhrgebiets: 4 Semester Literaturwissenschaften und Germanistik in Bochum, 5 Semester Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften ebenfalls in Bochum und 7 Semester Lehramtsstudium Deutsch, Mathematik und Sport für die Primarstufe in Dortmund. Wer sich aber den Töfte Spielplan aus diesen Zeiten anschaut fragt nicht ganz zu unrecht: "Wann hat er denn studiert bei den vielen Auftritten?"

Und so habe ich seit 1982 eigentlich nichts anderes gemacht als über 4000 Mal auf der Bühne zu stehen. Dazwischen bin ich Auto gefahren.


Die zweitmeistgestellte Frage im Leben eines Puppenspielers:

Machen Sie das beruflich?

Ja.

Die meistgestellte Frage im Leben eines Puppenspielers:

Kann man davon leben?

Ja.

Zurück zum Seiteninhalt